Der Empfänger der Datenpakete bekommt die Sendungen an seine
IP-Adresse. Eine IP-Netzwerkadresse enthält vier Byte. In der
konventionellen, etwas besser lesbaren Darstellung sind die vier Byte
jeweils durch Punkte getrennt in Dezimalschreibweise angegeben. Ein
Beispiel:
192.168.1.5
11000000 10101000 00000001 00000101
Historisch wurden die IP-Adressen bis Mitte der 90er jahre in
mehrere Unterklassen aufgeteilt. Die IP-Adresse kann grob in zwei
Teile gegliedert werden, die Netzwerknummer und die Hostnummer des
Rechners im lokalen Netz. Je nach Klasse machten das erste (A), die
ersten beiden (B) oder die ersten drei Byte (C) die Netzwerknummer
aus. Demnach gab es nur einige wenige Klasse A-Netzwerke(0-127), die
dann aber entsprechend eine riesengroße Anzahl von Hosts im
lokalen Netzwerk anbinden konnten. Die restlichen Klassen erlauben
dementsprechende eine größere Anzahl der Netze, allerdings
mit nur weniger Hosts (z.B.Computer, Netzwerkdrucker, siehe Hardware
). Mittlerweile hat sich diese Art der Klassifizierung von Netzwerken
aber überholt. Man spricht mittlerweile von klassenlosen Adressen
(engl. "classless addresses") und die oben beschriebene Aufteilung ist
somit hinfällig. Eine klassenlose IP-Adresse besteht aus einer
variablen Anzahl fester Bits für die Angabe des Netzwerks, die
restlichen Bits bezeichnen die einzelnen Hosts (Rechner etc.). Die
alte Notierung in Klassen fügt sich als Spezialfall in diese
Regelung ein. Netzmasken für die Einbindungen von Subnetzen ins
gesamte Internet (also zum Beispiel auch die Anbindung des kleinen
Netzwerks an der Schule an das Internet) werden einfach durch die
Anzahl der fixen Bits spezifiziert. Klassenlose IP-Adressen werden in
der altbekannten Zahlengruppen- und Punktschreibweise angegeben, wobei
am Ende der Adresse durch einen Slash ("/") abgetrennt, die Anzahl der
fixen Bits (prefix) notiert wird. Die neue IP-Version, IPv6 benutzt
ausschließlich klassenlose Adressen und ein etwas anderen
Schreibkonventionen als die herkömmlichen IPv4-Adressen. Wie das
Routing (Weiterleiten) anhand von Netzmasken und IP-Adressen im
Einzelnen geschiet, soll an folgendem Beispiel verdeutlicht werden.
Absender 192.168.27.1/24 = 11000000 10101000 00011011 00000001
Netzmaske 255.255.255.0 = 11111111 11111111 11111111 00000000
Empfänger 192.140.6.2/26 = 11000000 10001100 00000110
00000010
Netzmask 255.255.255.192 = 11111111 11111111 11111111 11000000
Der Router hat intern eine Reihe wichtigerr Informationen in einer Routingtabelle gespeichert. Hierbei ist besonders wichtig: die Netzmaske und die IPs der angebundenen Rechner. Kommt ein Paket mit oben genannter Absender- und Empfangsadresse an, muß der Router anhand der Netzmaske entscheiden, ob sich der Empfänger möglicherweise im gleichen Netz befindet wie der Absender, oder ob das Paket weitergereicht und z.B. ins Internet verschickt werden soll.(!nl) Das geschieht dadurch, dass Netzmaske und Adresse mit einem logischen UND verknüpft werden, wie im Beispiel zu sehen:
Empfänger 192.140.6.2 = 11000000 10001100 00000110 00000010
Netzmaske 255.255.255.0 = 11111111 11111111 11111111 00000000
Ergebnis der Verknüpfung: 11000000 10001100 00000110 00000000
in Dezimaldarstellung: 192.140.6.0
Absender 192.168.27.1 = 11000000 10101000 00011011 00000001
Netzmaske 255.255.255.0 = 11111111 11111111 11111111 00000000
Ergebnis der Verknüpfung: 1100000000 10101000 00011011
00000000
in Dezimaldarstellung 192.168.27.0
Nach dieser Operation wird dem Router "klar", dass sich
Empfänger und Absender nicht im gleichen Netz befinden, und dass
das Paket weiter nach außen geleitet werden muß.
Tieferen Einblick in das Netzwerkgeschehen und dieTCP/IP-Internetz
geben die folgenden Webseiten und Bücher. Sie sind hier
aufgeführt, da sich nicht zu den allgemeinen Literatur oder
Quellenhinweisen zählen, sondern sehr speziell sind:
Text teilweise aus dem Internet von portal.suse.de. Autorin: Jana Jaeger. Den Originaltext finden Sie unter http://portal.suse.de unter dem Namen "Linux im Netzwerk - ein Mini-Tutorial(Teil 1)".
Thomas Beyer Mai 2001
Letzte Änderung: 18.05.2001